Manus Homepage über die Zeit

Über die Evolution

Dienstag, 26.08.2014

Während unseres Österreich-Urlaubs waren wir diese Woche mit den Kindern in einem Freizeitpark zum Thema „Dinosaurier“, in dem unter anderem alle möglichen Dinosaurier-Arten und andere urzeitliche Wesen in Lebensgröße nachgebildet waren.

Während ich die Kreaturen bewunderte, habe ich mir ein paar Fragen gestellt und dabei hatte ich ein paar interessante Einfälle:

Auf die Größe kam's an

Warum dominierten derart große Wesen die Welt über einen solch großen Zeitraum, und warum ist dies heute nicht mehr der Fall?

Im Vergleich zur heutigen Tierwelt wurde die Erde vor einigen Millionen Jahren von Kreaturen mit unglaublichen Ausmaßen beherrscht. Im Süden Argentiniens beispielsweise wurden vor kurzem die Überreste eines 40 Meter langen und (mit erhobenem Hals) 20 Meter hohen Dinosauriers entdeckt. Sein Gewicht betrug etwa 70 Tonnen. Er lebte vor etwa 95 Mio. Jahren.

Allen Anschein nach spielte sich das Leben in früheren Epochen nach sehr einfachen Regeln ab:

  1. Meistens gewinnt der Stärkere
  2. Meistens ist der Größere der Stärkere

Folglich wurde das Tierreich im Wesentlichen von körperlicher Größe dominiert. Intelligenz spielte dabei offensichtlich eine untergeordnete Rolle, woraus ich schließe, dass sich komplexere Formen intelligenten Lebens unter der Vorherrschaft extrem großer Kreaturen nicht entwickeln konnten.

Grund: Primitive Formen von Intelligenz hätten keine Chance gegen diese körperliche Übermacht gehabt, weshalb sie praktisch keinen Vorteil daraus gezogen hätten. Deshalb fand eine Entwicklung in diese Richtung erst gar nicht statt. Komplexere Formen von Intelligenz dagegen erfordern einen langen Entwicklungsprozess, der nur dann zu tragen kommt, wenn ein solcher überhaupt stattfindet. Nur wenn die „Früchte“ dieses Prozesses auch zur Ernte kommen, findet eine solche Entwicklung überhaupt erst statt. In der Entwicklung einfacher körperlicher Eigenschaften wie „Größe“ scheint die Evolution verständlicherweise schneller zu sein als wenn es um komplexe geistige und abstrakte Fähigkeiten geht, solange die Natur in der Lage ist, den erhöhten Bedarf an Ressourcen zu decken. Letzteres lässt sich auch mit einer natürlichen Einschränkung der Population sicherstellen.

Die globale Katastrophe

Körperliche Größe war allen Anschein nach der lebensentscheidende Faktor, der den Dinosauriern für mindestens 170 Mio. Jahre den Fortbestand sicherte. Um diese Mauer endgültig zu brechen bedingte es wohl einer globalen Katastrophe wie der des Meteoriten-Einschlags vor 65 Mio. Jahren, der nach heutigen Erkenntnissen vermutlich für das Aussterben der Dinosaurier verantwortlich ist. Nach diesem Einschlag blieb es auf der Erde für etliche Zeit dunkel. Wesen mit hohem Nahrungsbedarf, zu denen die Dinosaurier zweifellos zählten, hatten keine Chance, dieses Ereignis zu überleben. Eine neue Epoche begann und die Karten wurden neu gemischt.

Trotzdem überlebten einige aus heutiger Sicht gigantische Kreaturen. Manche von ihnen sogar bis vor ca. 10'000 Jahren. Die Ursache für deren endgültiges Aussterben dürfte in der wohl größten globalen Katastrophe der Erdgeschichte begründet sein: Dem Siegeszug der Gattung "Homo". Ob dieser jedoch ebenso erfolgreich sein wird wie der der Dinosaurier, bleibt abzuwarten. Wenn man den Erfolg einer Spezies an der Dauer ihres Fortbestands misst, mag ich dies bezweifeln.

*Da ich keine Werbung machen möchte, verzichte ich auf die Nennung des richtigen Namens dieses in jeder Hinsicht kommerziell ausgerichteten Parks.


Der Eintrag wurde am 31.08.2014 um einige Details und Kommentare erweitert.